Mein Mariazellerweg

Von der Haustür nach Mariazell - mein, unser eigener Weg!
Wochen vorher wird die Strecke ausgewählt und in die Karte gezeichnet. Als die Weglänge feststeht, versuche ich in 5 Tagesetappen einzuteilen und suche danach die Quartiere aus.
Alle haben ein Zimmer frei - welch unglaubliches Glück.
Und dann geht es los. Bei der eigenen Haustür!
Tag 1:
Der Blick zur Ruine Arbesbach. Die ersten Kilometer sind geschafft. Am Vortag hatte es noch geregnet, es ist wolkenverhangen und angenehm kühl. Wir kommen zügig voran.
Gut 8kg wiegt mein Rucksack, inklusiv Getränke und Proviant. Nur das Nötigste - ganz kleine Packliste - ausser der Haarbürste (die ich vergessen habe) fehlt es an nichts.
Zu Mittag rasten wir in Altmelon. Beim Wirt mit der Stempelstelle des offiziellen Eisenwurzenweges  treffen wir einige Wanderer.
Weiter geht es nach Großpertenschlag. An einigen Teichen vorbei, auf feinen Forstwegen gelangen wir zum Tagesettapenziel Bärnkopf.
Tag 2:
Gleich beim Kirchenwirt ums Eck beginnen die Wanderwege. Den heutigen Tag verbringen wir größtenteils am 08er (Eisenwurzenweg)

Vorbei am Schlesingerteich und am Pfaffenstegteich wandern wir durch tiefsten Wald.

Hier begehen wir auch auf den neu eröffneten Lebensweg. Wir treffen auf Wanderer die diesen in Tagesettapen begehen. Immer wieder kommt die Frage, ihr zwei allein, bis Mariazell? Ja, das geht!
Kurz vor Mittag durchwandern wir die Ysperklamm, Sonntag vormittag. Sehr, sehr viele Menschen sind da unterwegs. Im Forellenhof halten wir Mittagsrast.
Weiter wandern wir durch die Dörfer Pisching, Parming. Vorbei am Ort Yspertal bis Altenmarkt.
Immer wieder den Blick auf den Ostrog gerichtet.
Am Bild der Peilstein.Vielfach geht es durch den Wald auf angenehmen Forstwegen.
Eingentlich sollte der Weg direkt beim Quartier vorbeigehen. Irgendwas haben wir da vergeigt und hängen gleich mal 3 km an. 
Spät erreichen wir unser Ziel in Hofamt Priel.


Tag 3
Vorbei am Friedenskreuz führt der erste Blick ins Tal zur Donau,
 
 Im Hintergrund der Ötscher - unser Wegbegleiter bis Mariazell!
Bergab bis Ybbs-Persenbeug. Dort queren wir die Donau beim Kraftwerk und beobachten noch kurz ein Schiff, wie es die Schleuse verlässt. Immer wieder spannend.
Nun geht es kurz entlang der Donau, dann müssen wir die vielbefahren Straße in Richtung Wieselburg entlang. Auf Güterwegen gelangen wir nach Wieselburg. Entlang der kleinen Erlauf nehmen wir den Rad-Wanderweg.
Ein sehr heißer Tag ohne jeglichen Schatten - hier komme ich schon mal an meine körperliche Grenze. Nach einer längeren Pause in Purgstall an der Erlauf kann ich mein "Tagestief" überwinden. Wir kommen gegen 1/2 6 am Abend in Scheibbs an.
Das gebuchte Privatzimmer liegt direkt am Weg. Keinen Meter möchte ich mich heute mehr bewegen.

Tag 4
Start ist,so wie jeden Tag, gegen 1/2 9 Uhr.
Wir verlassen Scheibbs und wandern weiter an der Erlauf entlang.
Bei Kienberg wenden wir uns links und kommen nun zum für uns schönsten Abschnitt. Zu den Ötscher Tormäuern. Die Tormäuerstraße bergauf bis zur ersten Rast in der Schindlhütte bei der Ötscher-Tropfsteinhöhle.
Dann geht es entlang der vorderen und hinteren Tormäuer. Ein unglaublich schöner Weg, im engen Tal der Erlauf. Wir genießen diesen Tag sehr.
Unser Etappenziel liegt am Erlaufboden.
Gegen 17 Uhr treffen wir ein. Wir sind die einzigen Gäste heute. Was auch gut ist, so brauchen wir das WC am Gang mit niemandem teilen!

Tag 5
In der Nacht hatte es heftig geregnet. Aber der Wettergott ist uns hold, bei strahlendem Sonnenschein starten wir in den Tag. Weiter geht es durch den Grand Canyon Österreichs. Nach einer kurzen Rast beim Ötscherhias verlassen wir die enge Schlucht.
Wir haben nun den Ötscher umrundet und sehen kurz vor Mitterbach unseren Begleiter plötzlich von der anderen Seite.
In Mitterbach stärken wir uns ein letzten Mal und dann geht es auf den letzten Kilometern bis an unser Ziel. Ein unglaublich gutes Gefühl breitet sich aus. Als wir dann die ersten Häuser von Mariazell erreichen, bin ich auch unglaublich erleichtert so wohlbehalten (abgesehen von einer Riesenblase an der Ferse) angekommen zu sein.
Wanderzeit war Anfang Mai 18.
Die ersten 4 Tagesetappen betrugen jeweils 30-35km. Die 5 Tagesetappe war die Kürzeste mit 25km.
Gesamtlänge ca 150km.
Nachempfunden war die Wegführung einer Wallfahrergruppe aus unserer Heimat.

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